[Was schön war] #kw47.

Selten war ich gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen von den Ereignissen einer Woche. Aber hier soll ja im Sinne der allgemeinen Lebensverbesserung nur das Schöne stehen. Nun denn.

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Ich fasse den Dienstag zusammen: Arbeit. Dazu noch ein Erlebnis der besonderen Art, das mich nur noch kopfschüttelnd und sehr spät nach Hause kommen ließ. Im Nachhinein lache ich in mich hinein, denn eigentlich muss ich mir doch immer nur sagen: wer erlebt schon solche Possen, die sich kein Drehbuchschreiber ausdenken kann? Der geschätzte Bienenkönig wies mich darauf hin, dass es eher ein Tarantino denn ein Loriot sein müsste, der hier Regie führen dürfe. Ich bin von Natur aus nicht so blutrünstig wie der von mir ansonsten sehr verehrte Quentin Tarantino, aber in Momenten wie an diesem Dienstagabend käme mir schon eine Splatter-Szenerie vom Feinsten in den Sinn.

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Ich wurde in einer Mail mit vielen positiven Attributen beschrieben. Das lässt mich lächeln und die Hoffnung nicht verlieren, dass sie dereinst Irgendjemanden dazu bringen, mein Herz stehlen zu wollen und nicht mehr herzugeben und mir im Gegenzug seines zu schenken. Ohne Wenn und Aber. Denken sie ruhig mal öfter in kitschigen Metaphern, das belebt den Geist.

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Ein Mann namens Paterson. In einer Stadt namens Paterson. Jim Jarmusch hat wieder einmal einen sehr seltsamen Film gemacht, der offenbar nur eines im Sinn hat: dem Zuschauer die vierte Dimension abspenstig zu machen und ihm vorzugaukeln, eine ganze Woche mit dem Hauptdarsteller zu leben und dessen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Ist uns allen nicht gelungen, aber dennoch hatten wir einen sehr interessanten Kinoabend und sprachen noch lange darüber. Ich bin so ungebildet, fällt mir dazu ein, ich mag Jim Jarmusch, aber ich habe nicht einmal ein einziges Zitat aus seinen früheren Filmen oder gar Hitchcockeske Kamerafahrten im aktuellen Film gefunden. Da sind die Freunde um so vieles fitter. (Das wäre mir bei meinem Tarantino aber nicht passiert!)

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Mich in Vorschau auf eine schwierige berufliche Entscheidung frei im Kopf gefühlt. Ich lasse mich nicht mehr zum Spielball anderer machen und erpressen schon gar nicht. Lieber erhalte ich mir meine Selbstachtung und gehe.

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A propos: Gehen Sie mal auf Diskokugel.de! Diese wunderbare Seite ist eine Huldigung an längst vergangene Clubs, Bars und Partylokalitäten in Berlin, zusammengestellt von D., der gemeinsam mit seiner Holden immer das Traumpaar der – Achtung! Früher hieß das noch Partypeople – Hipster der Neunziger und Zweitausender war. Nach erster Durchsicht erfreut festgestellt, dass ich gut dreiviertel aller Locations zumindest einmal besucht und offenbar wilde und erfüllte Nächte erlebt habe. Auf jeden Fall sind mir das Kunst+Technik sowie das ShinShin als Fixpunkte des legendären Sommers 99 in ewigwährender Erinnerung geblieben. (Und die mumifizierte Katze!)

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Mir Gedanken über Tabus, eigene und fremde, gemacht. Darüber auf einige grundlegende philosophische und moralische Fragen gestoßen, die ich für mich noch nicht endgültig beantwortet habe. Filed under: lebenslanges Lernen.

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Einen Loriot-Adventskalender geschenkt bekommen. Sonst wäre es das erste Mal seit zehn Jahren gewesen, in dem ich ohne Adventskalender hätte auskommen müssen. Der Mann als alter Weihnachtsfanboy organisierte Jahr für Jahr mal selbstgebastelte oder gekaufte Kalender für mich – im Gegenzug sauste ich dann am letzten Novembertag noch schwitzend durch Konfiserien, um nicht ganz dagegen abzufallen.

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Einen kleinen Stollen geschenkt bekommen. Ich war und bin gesegnet mit lieben Menschen um mich herum.

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